Schlossberg-Untersuchung mittels Georadar

Bereits Ende letzten Jahres begannen auf dem Arnsberger Schlossberg erste Vorbereitungen zur Lokalisierung des Standortes von Bergfried und Burgkapelle.

Der Bergfried („Weißer“ oder auch „Dicker  Turm“) der Grafenburg mit der südlich angebauten Burgkapelle wurde erstmals 1114 urkundlich erwähnt. Bergfried und Kapelle wurden beim Umbau des Schlosses zu einem dreiflügeligen Barockpalast unter dem Kölner Kurfürsten Clemens August v. Bayern 1725 abgerissen. Ansichten des Bauensembles und ein

Grundriss von 1685 sind im Stadtarchiv vorhanden und teilweise auch auf alten Stadtansichten gut erkennbar. Den vermuteten Standort kann man daher zumindest etwas genauer eingrenzen.

„Der Arnsberger Heimatbund hat sich dazu entschieden eine zerstörungsfreie Charakterisierung des Untergrundes mittels Georadartechnik durchführen zu lassen. Dies ermöglicht eine lückenlose und flächendeckende Aufnahme der infrage kommenden Fläche. Diese Technik bietet uns zudem viele Vorteile gegenüber einer punktuellen Untersuchung.“ erläutert Torsten Kapteiner, 2. Vorsitzender des Heimatbundes. 

Der Arnsberger Heimatbund konnte für die Durchführung der Arbeiten und die Datenanalyse die Firma PTM-Geotechnik Arnsberg GmbH gewinnen.

„Eine Erfolgsgarantie bietet dieses Verfahren aber leider nicht. Durch die Schlosszerstörung, durch den Abbau von Steinen zur Weiterverwendung als Baumaterial, durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg und durch Planierung der Fläche ist sehr viel Substanz verloren gegangen oder verfälscht. Dennoch hoffen wir zumindest noch Mauerfragmente in der Tiefe lokalisieren zu können“ beschreibt Torsten Kapteiner die Situation.

Falls die Analysen positive Befunde zutage bringen, werden diese dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Obere Denkmalbehörde zur Verfügung gestellt. Vielleicht ergibt sich dann die Möglichkeit einer gezielten archäologischen Grabung und einer damit verbundenen weiteren Aufwertung des Schlossbergs.

Sascha Winkelmann mit dem „Rasenmäher“, im Hintergrund Kollege Dennis Wlecklik mit dem „Kinderwagen“.
V.l. Werner Bühner (Vorsitzender Arnsberger Heimatbund), Torsten Kapteiner (2. Vorsitzender) und Sascha Winkelmann.