Weitere Auflagen beenden ab dem kommenden Jahr eine über 100 -jährige Osterfeuer-Tradition

Für das beliebte Arnsberger Osterfeuer gibt es aufgrund behördlicher Auflagen weitere Änderungen.

Bereits im vorletzten Jahr stellte sich erstmals heraus, dass die Ordnungsbehörden für 2023 ein genehmigungsfähiges Konzept benötigten. Hierfür waren zunächst mehrere Ortstermine notwendig, da die Örtlichkeiten auf dem Kreuzberg sehr besonders sind und sich von den anderen Osterfeuer-Veranstaltungen im Stadtgebiet stark unterscheiden. Große Herausforderungen stellten in diesem Zusammenhang nicht nur die exponierte Hanglage dar, sondern auch die Nähe zum Wald, die Löschwasserversorgung und nicht zuletzt das Feuerwerk. Aber gerade diese einmalige Lage und der Veranstaltungsverlauf machen diese Veranstaltung zu einem besonderen Ereignis im Stadtgebiet.

Zunächst galt es viele Anforderungen hinsichtlich des Sicherheitskonzeptes zu klären.

Ein wichtiges Thema betrifft die Fluchtwege. Obwohl man sich mitten im Wald befindet und es theoretisch vielfältige Fluchtmöglichkeiten gibt, sind offizielle Fluchtwege nur befestigte Wege, die zu öffentlichen Orten führen. Damit blieben nur der Weg von der Osterfeuerwiese ins Seufzertal und der Kreuzweg. Der Weg ins Seufzertal muss im Notfall allerdings für die Fahrzeuge freigehalten werden und steht daher nicht als Fluchtweg zur Verfügung. Es bleibt also lediglich der Kreuzweg. Hier bestand dann allerdings das Problem, dass der Weg während des Feuerwerks aus Sicherheitsgründen direkt oberhalb kurzzeitig aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden musste. Eine Sperrung dieses einzigen offiziellen Fluchtwegs ist verständlicherweise nicht möglich. Demzufolge musste die Abschusstechnik für das Feuerwerk verändert werden, so dass durch einen geringeren Sicherheitsabstand keine Sperrung mehr erforderlich ist. Erst kürzlich wurde zudem ein weiterer Fluchtweg südlich der Kreuzbergkapelle angelegt.

Da die Abendveranstaltung bei Dunkelheit stattfindet, müssen die Fluchtwege zukünftig punktuell beleuchtet werden. Bislang wurden die Stationen temporär mit Bengalfackeln beleuchtet. Hierfür hat der Arnsberger Heimatbund bereits eine passende Lösung gefunden. Die Stationen werden mit LED-Strahlern beleuchtet. Diese sind wesentlich heller und können aus der Stadt besser gesehen werden. Außerdem entsteht keine Umweltverschmutzung durch Immissionen oder Schadstoffe der Fackeln.

Am oberen Ende des Kreuzwegs (zwischen der 11. und 12. Station) ist der Hang besonders steil und es musste eine Absicherung erfolgen. Hier hat die Kirchengemeinde als Eigentümerin im Rahmen der Verkehrssicherungsmaßnahmen einen Zaun aufstellen lassen.

Die größte Hürde war die Befreiung von einem Verbot nach § 47 Landesforstgesetz. Dieses besagt, dass vom Feuer ein Mindestabstand von 100 Metern zum Wald einzuhalten ist. Damit wäre ein Feuer auf dem Kreuzberg eigentlich nicht möglich. Es gibt aber die Möglichkeit sich von diesem Verbot befreien zu lassen, wenn man ausreichend Sicherheitsmaßnahmen vorweisen kann. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung war dies für den Arnsberger Heimatbund jedoch kein Problem. Die vielen Helfer der freiwilligen Feuerwehr aus Arnsberg, Wennigloh und Breitenbruch ermöglichten bislang eine problemlose Veranstaltung. Eine neue behördliche Vorgabe fordert jedoch, dass die Anzahl an Feuerwehrfahrzeugen und Feuerwehrkräften zukünftig zu reduzieren ist, damit die Einsatzbereitschaft im Stadtgebiet gewährleistet bleibt. Durch die Reduzierung der Sicherheitskräfte sind die hohen Anforderungen für eine Ausnahmegenehmigung nicht mehr zu erfüllen. Damit wird ein Osterfeuer auf dem Kreuzberg zukünftig nicht mehr möglich sein.

Für zukünftige Veranstaltungen muss der Arnsberger Heimatbund beraten ob und wie diese beliebte Veranstaltung unter den neuen Bedingungen überhaupt fortführen kann.

Die Veranstaltung, die bei den Arnsbergern zu einem festen Ereignis im Jahresverlauf gehört und besonders auch bei den Kindern beliebt ist, soll im Sinne des Gemeinwohls und der Traditionspflege bestmöglich zu erhalten werden. Auch für die örtliche Gastronomie ist diese Veranstaltung von großer Bedeutung.