Die Vorbereitungen für das Osterfeuer 2023 begannen bereits im Herbst 2022 in gewohnter Weise. Erstmals stellte sich jedoch heraus, dass die Ordnungsbehörden für 2023 ein genehmigungsfähiges Konzept benötigen. Hierfür waren zunächst mehrere Ortstermine notwendig, da die Örtlichkeiten auf dem Kreuzberg sehr besonders sind und sich von den anderen Osterfeuer-Veranstaltungen im Stadtgebiet sehr stark unterscheiden. Große Herausforderungen stellten in diesem Zusammenhang nicht nur die exponierte Hanglage dar, sondern auch die Nähe zum Wald, die Löschwasserversorgung und nicht zuletzt das Feuerwerk. Aber gerade diese einmalige Lage und der Veranstaltungsverlauf machen diese Veranstaltung zu einem besonderen Ereignis im Stadtgebiet.
Zunächst galt es viele Anforderungen hinsichtlich des Sicherheitskonzeptes zu klären.
Die wichtigste Hürde war zunächst die Befreiung von einem Verbot nach § 47 Landesforstgesetz. Dieses besagt, dass vom Feuer ein Mindestabstand von 100 Metern zum Wald einzuhalten sei. Damit wäre ein Feuer auf dem Kreuzberg nicht mehr möglich. Es gibt aber die Möglichkeit sich von diesem Verbot befreien zu lassen, wenn man ausreichend Sicherheitsmaßnahmen vorweisen. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung war dies für den Arnsberger Heimatbund jedoch kein Problem.
Ein weiteres wichtiges Thema betrifft die Fluchtwege. Obwohl man sich mitten im Wald befindet und es theoretisch vielfältige Fluchtmöglichkeiten gibt, sind offizielle Fluchtwege nur befestigte Wege, die zu öffentlichen Orten führen. Damit bleiben nur der Weg von der Osterfeuerwiese ins Seufzertal und der Kreuzweg. Der Weg ins Seufzertal muss im Notfall allerdings für die Fahrzeuge freigehalten werden und steht daher nicht als Fluchtweg zur Verfügung. Es bleibt also lediglich der Kreuzweg. Hier bestand dann allerdings das Problem, dass der Weg während des Feuerwerks aus Sicherheitsgründen direkt oberhalb kurzzeitig aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden muss. Die Sperrung dieses einzigen offiziellen Fluchtwegs ist verständlicherweise nicht möglich. Demzufolge darf das Feuerwerk nicht mehr von der Wiese vor der Kreuzbergkapelle abgefeuert werden. Da die Abendveranstaltung bei Dunkelheit stattfindet, muss der Fluchtweg (Kreuzweg) zudem punktuell beleuchtet werden. Bislang wurden die Stationen temporär mit Bengalfackeln beleuchtet. Hierfür hat der Arnsberger Heimatbund bereits eine passende Lösung gefunden. Die Stationen werden zukünftig mit LED-Strahlern beleuchtet. Diese sind wesentlich heller und können aus der Stadt besser gesehen werden. Außerdem entsteht keine Umweltverschmutzung durch Immissionen oder Schadstoffe der Fackeln.
Am oberen Ende des Kreuzwegs (zwischen der 11. und 12. Station) ist der Hang besonders steil und es musste eine Absicherung erfolgen. Hier hat die Kirchengemeinde als Eigentümerin im Rahmen der Verkehrssicherungsmaßnahmen einen Zaun aufstellen lassen.
Da der Kreuzweg nur eine begrenze Breite hat, muss bei zukünftigen Veranstaltungen die Besucheranzahl begrenzt werden, da nur so innerhalb eines angemessenen Zeitraums eine komplette Evakuierung möglich ist.
Nun aber zurück zum Thema Feuerwerk:
Es musste ein neuer Standort gefunden werden. Dieser wurde auch gefunden. In einem Schrebergarten unterhalb der Rüdenburg. Damit bleibt der Kreuzweg während der gesamten Veranstaltung nutzbar. Die Feuerwehr und die Pyrotechniker der Firma Prinz haben diese Fläche auch bereits begutachtet und für gut befunden. Im März erhielten wir dann den Hinweis, dass ein 80 Meter-Sicherheitsradius um diese Stelle eingehalten werden muss, in denen sich keine unbefugte Person aufhalten darf.
Das hätte drei Konsequenzen:
– Den Besitzern der angrenzenden Schrebergärten müsste während der gesamten Veranstaltung der Zutritt zu ihren eigenen Gärten verweigert werden. Das ist fast unmöglich, da niemand der Zugang zu seinem Eigentum verwehrt werden kann, zumal keine Gefahr im Verzug ist.
– Von alle betroffenen Schrebergarten-Eigentümern muss eine Einverständniserklärung vorliegen, dass in der Nähe ein Feuerwerk gezündet werden darf. Auch dies stellt sich sehr schwierig dar, weil nicht alle Eigentümer zu ermitteln sind und dieses Einverständnis jederzeit widerrufen werden kann. Somit gäbe es keine Planungssicherheit.
– auch für das Feuerwerk muss bei Wald und Holz NWR eine Verbotsbefreiung beantragt werden, da die geforderten Mindestabstände nicht eingehalten werden können (100 Meter Abstand zum Wald).
Diese 3 Gründe haben dazu geführt, dass das Feuerwerk für 2023 zunächst aus den Planungen ersatzlos gestrichen werden musste, da die Zeit für Neuplanungen nicht mehr ausreichte. Es gibt Planungen ein anderes Feuerwerk durchzuführen, das einen deutlich kleineren Mindestabstand erfordert. Dann könnte das Feuerwerk wieder vom gewohnten Platz vor der Osterfeuerwiese abgefeuert werden. Alternativ sind wir derzeit auch mit Anbietern von Drohnenshows und Lasershows im Austausch.
Für den Aufbau des Osterfeuers hatte der Arnsberger Heimatbund im Hasenwinkel noch Fichtenreisig von der Stadt Arnsberg zugewiesen bekommen. Als die Äste in traditioneller Form für den Aufbau des Feuers gebunden werden sollten, mussten jedoch festgestellt werden, dass dieses Material vollkommen unbrauchbar war.
Der Boden war an dieser Stelle relativ feucht, so dass die Äste teilweise schon verrottet waren. Das war so oberflächlich nicht erkennbar. An anderen Stellen war das Material durch schweren Maschineneinsatz so kaputt gefahren worden oder in den Matsch gedrückt worden, dass dieses ebenfalls nicht mehr verwendet werden konnte.
Die Suche nach geeignetem Material im Umkreis blieb leider erfolglos. Auch ein Aufbau mittels ausgedienten Weihnachtsbäumen war nicht zu realisieren, da diese schon längst abgeholt worden sind. Damit war das Kernelement dieser Veranstaltung in diesem Jahr nicht mehr zu realisieren.
Der Vorstand des Heimatbundes hat daher einstimmig und schweren Herzens entschieden, die traditionelle Osterfeuerveranstaltung in diesem Jahr abzusagen.
Die Planungen für das kommende Jahr sind unmittelbar danach angelaufen. Die Veranstaltung, die bei den Arnsbergern zu einem festen Ereignis im Jahresverlauf gehört, soll in gewohnter Weise wieder stattfinden
Osterveranstaltung 2023
Die Absage des Osterfeuers hat viele Arnsberger sehr betroffen gemacht. Aus diesem Grund gab es kurzfristig die Überlegung zumindest den Fackelzug stattfinden zu lassen. Dieser ist besonders bei den Kindern sehr beliebt und auch ein wichtiges Symbol der österlichen Symbolik. Auch wenn die Veranstaltung somit sehr viel kleiner ausfällt, bedarf es großer Vorbereitungen. Dank großer Unterstützung durch viele Mitarbeiter der Stadt Arnsberg und unserer Feuerwehr konnte in kürzester Zeit diese kleinere Veranstaltung geplant und durchgeführt werden. Am Ostersonntag versammelten sich ca. 75 Fackelträger am Fuße des Kreuzbergs. Weitere 20 Personen kamen direkt zur Kreuzbergkapelle, um die Zeit für eine kleine Andacht zu nutzen. Der Weg des Fackelzugs führte erstmals an beleuchteten Stationen mit LED-Technik vorbei. Auf der Osterfeuerwiese gab es für alle Teilnehmer Osterhasen aus Hefeteig. Dieser neue Programmpunkt erfreute sich direkt großer Beliebtheit. Da der Bereich vor der Kapelle aufgrund des ausgefallenen Feuerwerks nicht mehr abgesperrt werden musste, hatten alle Besucher anschließend die Gelegenheit die Kreuzbergkapelle zu besuchen. Diese Möglichkeit wurde auch von fast allen Besuchern angenommen, da die Kapelle ansonsten meistens verschlossen ist. Einige Besucher stimmten spontan einen Choral an. Es ist daher zu überlegen, ob auch dieser überaus beliebte Programmpunkt bei zukünftigen Veranstaltungen beibehalten werden sollte.