Pünktlich zum Volkstrauertag am Sonntag, 16. November 2008, erhält die alte Glocke aus der Jägerkaserne ihren neuen Platz auf dem Eichholzfriedhof. Dort soll sie neben dem Ehrenmal als Mahnglocke dienen. Den Glockenstuhl dafür hat der Dachdeckerbetrieb Willy Hesse gestiftet. Die Stadtverwaltung Arnsberg hat das Aufstellen der Glocke unbürokratisch und kurzfristig ermöglicht.
Zur Geschichte der Glocke, die rund 50 Zentimeter hoch ist und einen Durchmesser von etwa 45 Zentimetern hat: Vor dem Abriss der Jägerkaserne im Mai 2000 ließ sich der Arnsberger Heimatbund die Glocke übereignen. Sie hing unter der beleuchteten Außenuhr an der Westseite des Stabsgebäudes der Kaserne zum Appellplatz hin. Seit Anfang 1935 hatte sie den Soldaten rund 60 Jahre lang in Kriegs- und Friedenszeiten bis zum Abzug der Belgier 1994 die volle Stunde angezeigt.
Als am 8. Mai 2000 die Glocke von einer Fachfirma ausgebaut und gesichert werden sollte, war sie jedoch verschwunden. Noch am Tage vorher war sie gegen 11 Uhr zufällig gefilmt worden. Sie musste also in der Nacht darauf von Unbekannten gestohlen worden sein. Der Arnsberger Heimatbund erstattete sofort Anzeige und setzte eine Belohnung für die Wiederbeschaffung aus. Die Diebe sind bis heute unbekannt.
Vier Monate nach dem Diebstahl, im September 2000, fand das Heimatbundmitglied Fritz Werthmann aus Obereimer die Glocke bei einem Spaziergang mitten in den Ruhrwiesen an der Hammerweide wieder. Der Heimatbund suchte seitdem einen geeigneten Platz, um sie als Mahnglocke gegen jede Art von Krieg und Gewalt zu verwenden.
Mitarbeiter des Dachdeckerbetriebs Hesse stellen den Glockenstuhl neben dem Ehrenmal auf.